peggy

Körpervertrauen

Körpervertrauen

Schon als Kind begleiten mich Schmerzen
und mein Weg führte mich zu vielen Ärzten.
Ich war gesund, sie fanden nichts,
und sagten mir dann ins Gesicht:

Du bist gesund, stell dich nicht so an,
die Hoffnung: vielleicht nimmt man mich erst, irgendwann.
Das Resultat: selbst die eigene Mutter glaubt dir nicht,
selbst wenn du dir das Brustbein brichst.

Mein Körper, wie soll ich Dir vertrauen,
ich kann nicht auf Dich bauen.

Das Haus traue ich mich kaum zu verlassen,
aus der Angst die nächste Toilette zu verpassen.
Getrunken wird vorher schon kaum,
um nicht zu erwachen im Albtraum
in dem die Blase drückt
wie verrückt.
Denn manche Tage ruft die Toilette gefühlt alle 10 Minuten,
da muss ich mich oft ganz schön sputen.

Mein Körper, wie soll ich Dir vertrauen,
ich kann nicht auf Dich bauen.

Und auch der Darm macht was er will,
auch wenn ich mir wünsche: bitte chill.
Plane ich den Tag unterwegs zu sein,
nehme ich vorsorglich Loperamid ein.

Auf Essen wird vorher möglichst verzichtet,
damit mein Darm unterwegs nichts anrichtet.
Denn lieber hungern und möglichst auf der sichern Seite,
als wenn ich in das Unglück gleite.

Mein Körper, wie soll ich Dir vertrauen,
ich kann nicht auf Dich bauen.

Im Schienbein zieht es, geht es mir nicht gut,
manchmal spüre ich dann ein bisschen Wut.
Und auch der Rücken,
kann nicht aufhören zu drücken.

Von der Schulter fangen wir erst gar nicht an zu reden,
denn klinisch lässt sich wie immer nichts belegen.
Doch jeden Morgen fühle ich mich steif, als wäre ich ein alter Greis.
Und auch die Handgelenke haben keine Kraft und ich frag mich warum mein Körper das macht.

Mein Körper, wie soll ich Dir vertrauen,
ich kann nicht auf Dich bauen.

Meine Umgebung sieht mich oft als Mimose,
denn es gibt keine offizielle Diagnose.
Die Hilflosigkeit ist unerträglich und
manchmal fühle ich mich kläglich.

Und ich frag mich, warum all dies geschieht
und wie man sich dem entzieht.
Bis heute habe ich keinen Antwort gefunden,
warum mein Körper fühlt sich so geschunden.

Alles scheint aus der Balance,
doch vielleicht ergibt sich doch noch die Chance,
das ich eines Tages kann meinen Körper ertragen und sagen:

Mein Körper, ich kann Dir ganz vertrauen und immer auf Dich bauen.

(2020)

 

 

 

 

 

 

 

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Edvard Munch (1863 -1944)

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Maler: Edvard Munch
Originaltitel: Edvard Munch : Selvportrett
Standort: Munchmuseet, Oslo
Jahr: 1966

Maler: Edvard Munch
Originaltitel: Edvard Munch : Selvportrett
Standort: Norwegen
Jahr: unbekannt

Kindheit und Frühe Jahre

Edvard Munch ist den meisten von uns vermutlich durch sein berühmtestes Bild “ Der Schrei“ bekannt. Er wurde am 12.12.1863 in Løten (Norwegen) als zweites Kind einer streng religiösen Familie geboren und zählt heut zu einem der bedeutendsten Maler und Wegbereiter des Expressionismus. Sein Leben war zeitlebens beschwerlich. Schon bei seiner Geburt ging man davon aus, dass er diese nicht überleben wird und beeilte sich mit einer Nottaufe. Als er gerade einmal fünf Jahre alt war, verstarb seine Mutter Laura Munch (geb. Bjølstad) an Tuberkulose. Fortan las der Vater den Kindern täglich den Abschiedsbrief der Mutter vor, in dem sie die Kinder anhält ein christliches Leben zu führen, um sie im Himmel wiederzusehen.1

Seit dem Tod der Mutter kümmerte sich seine Tante, selbst Zeichnerin und Malerin, um die Familie und förderte Munchs Talent. Munch hatte drei Schwestern und einen Bruder. 1877 verstarb auch seine Lieblingsschwester an Tuberkulose. Sein Vater litt an Depressionen und wandte sich einer puritanischen Religiosität zu. Im Zuge dessen verschlechterten sich die Lebensverhältnisse der Familie zusehends und auch Munchs Gesundheitszustand begann sich zu verschlimmern. Zeitgleich besuchte er erstmals Ausstellungen und fertigte erste Skizzen und Aquarelle an. Als Erwachsener begann Munch auf Drängen seines Vaters Dr. Christian Munch ein Studium der Ingenieurwissenschaft, welches er nach kurzer Zeit zugunsten einer künstlerischen Ausbildung abbrach.

Die Kristiania-Bohème und erste Erfolge

1881 begann er seine Ausbildung an der Zeichenschule im heutigen Oslo (damals Kristiania). Im selben Jahr verkaufte er seine ersten zwei kleinen Bilder auf einer Auktion für nur 26,5 Kronen. Drei Jahre später schloss er sich der Künstlergruppe „Kristiania-Bohème“ an. Die Gruppe lehnte sich gegen gesellschaftliche Moralvorstellungen auf und trat u. a. für sexuelle Freiheit ein. Ab 1885 verweilte Munch öfter in Paris und nahm dort ebenfalls Zeichenunterricht. Während eines Sommeraufenthaltes mit seiner Familie in Borre (Dänemark) lernte er Milly Thaulow kennen. Sie war verheiratet. Nichtsdestotrotz begann zwischen beiden eine mehrmonatige Affäre. Sie war seine erste große Liebe. Als sie sich später scheiden ließ und dennoch kein Interesse an Munch zeigte, prägte diese Enttäuschung sein Leben lang seine Beziehungen gegenüber Frauen. Zukünftig waren spontane, kurze Flirts und eine darauffolgende lebenslange Faszination für die ehemals Geliebte charakteristisch für sein Liebesleben. Geheiratet hat er nie.

Kontroverse und künstlerische Anerkennung

Seine erste eigene Ausstellung eröffnete er 1889 in einem Osloer Studentenverein. Diese umfasste 110 Werke, 63 Gemälde und 46 Zeichnungen. Im selben Jahr verstarb sein Vater. Um die Tiefe seiner Kunst und die damit verbundenen emotionalen Ausdrücke besser zu verstehen, könnte ein ghostwriter seminararbeit als hilfreicher Assistent dienen, insbesondere für Studierende, die sich mit arbeit. Drei Jahre später folgte er einer Einladung des Vereins Berliner Künstler. Ein hoch angesehenes Vereinsmitglied, bekannt durch seine realistischen Fjordlandschaften, empfahl Munch als Künstler. Seine Ausstellung umfasste 55 von ihm selbst ausgewählte Werke aller Schaffensperioden und mündete im sogenannten „Munch-Skandal“. Die Kunstwelt und Besucher waren zum Teil so entsetzt, dass eine Schließung der Ausstellung in Erwägung gezogen wurde. Dabei stießen gar nicht die Motive selbst auf Kritik, sondern seine Malweise. Ein Kollege hatte bereits in Norwegen zu ihm gesagt „Du malst wie ein Schwein, Edvard. So kann man Hände nicht malen. Sie sehen aus wie Vorschlaghämmer.“ Der Bildhauer Max Kruse äußerte sich im Nachgang der Ausstellung wie folgt. „Wir hatten Edvard Munch zu einer Ausstellung eingeladen. Aber von dem Ausbruch der Entrüstung, ja Wut, bei den alten Herren hatten wir uns keine Vorstellung gemacht.“ So titulierte z.B. der Maler und damalige Direktor der Akademie der Künste, Anton von Werner, die Ausstellung als Schweinerei und Gemeinheit. Er war ebenfalls federführend in der Diskussion um die Schließung der Ausstellung. Diese Debatte spaltete die Künstler in Befürworter und Gegner. Letztlich entschied sich die Mehrheit der Vereinsmitglieder für die Schließung der Ausstellung. 80 Mitglieder waren jedoch so entschieden gegen die Schließung, dass sie anschließend den Saal verließen und direkt die Berliner Secession gründeten. Dieser Eklat gilt in der Deutschen Kunstgeschichte als Geburtsstunde der modernen Kunst. Die Ausstellung machte Munch zu einem bekannten Künstler, dennoch verkaufte er nur wenige Bilder. Er entschied sich, anschließend weiter in Berlin zu bleiben.3+4

Gemäldeserie „Ein Menschenleben“ und dragischer Unfall

Kurze Zeit nach seinem Umzug begann er mit den Arbeiten an seiner berühmten Gemäldeserie „Ein Menschenleben“. Neben Werken wie „Vampir“, „Der Sturm“, „Madonna“ und „Die Stimme“ zählt zu der Serie auch sein bekanntestes Bild „Der Schrei“. In Berlin verkehrte er ebenfalls mit vielen Schriftstellern, vorzugsweise im „Zum schwarzen Ferkel“. So lernte er Stanisław Przybyszewski kennen, der das erste Buch über Munch herausgab.

Wirklich sesshafte war er in dieser Zeit nie. Paris, Amsterdam, Florenz, Brüssel und Rom sind nur einige seiner Stationen der kommenden Jahre. Ebenso folgten europaweite Ausstellungen. 1897 erwarb Munch ein Haus in Aasgaardstrand (Norwegen), in dem er sich fortan regelmäßig aufhielt. Dort traf er ein Jahr später vermutlich erstmals Tulla Larsen, mit der er vier Jahre liiert war. Am Ende der Beziehung, 1902, kam es zum Streit, in dessen Zuge sich ein Pistolenschuss löste und Munch ein Glied des Ringfingers seiner linken Hand abriss. Seitdem musste er ohne das äußere Fingerglied leben und malen. Keiner der beiden konnte wirklich erklären, wie es zu dem Vorfall kam, weshalb auch nie die Schuldfrage geklärt wurde. In seiner „Marat“-Serie versucht er dieses Erlebnis zu verarbeiten.

Spätere Ehrungen und Verbleib in Oslo

Im selben Jahr stellte er seine 22 Gemälde umfassende Serie „Der Lebensfries“ in der Berliner Secession aus, welche sich thematisch mit Liebe, Tod, Eifersucht und Einsamkeit befasste. Eine Aufnahme in die Künstlergruppe „Die Brücke“ lehnte er ab. 1906 entwarf Munch für das Deutsche Theater in Berlin für zwei Stücke Bühnenbilder. Ein Jahr später folgten Dekorationen für ein neues Foyer sowie ebenfalls Bühnenbilder in Max Reinhardts Berliner Kammerspielen. 1908 wurde Munch zum Ritter des St.-Olav-Ordens geschlagen. Im selben Jahr erlitt er einen Nervenzusammenbruch, der durch seine Alkoholsucht begünstigt wurde und in einem halbjährlichen Klinikaufenthalt mündete. Er litt den Großteil seines Lebens an Depressionen, Halluzinationen, Verfolgungswahn und Todesangst. Dem Alkoholismus konnte er durch den Klinikaufenthalt jedoch entsagen.

Ein Jahr später kehrte er nach Norwegen zurück und entwarf Dekorationen für die Aula der Osloer Universität. 1911 gewann er die Ausschreibung für die Universitätsdekoration, musste allerdings neue Entwürfe einreichen. In dieser Zeit erhielt Munch Unterstützung von einem ghostwriter, der ihm bei der Formulierung von Konzepten und akademischen Texten zur Seite stand. Dieser ungewöhnliche Helfer war spezialisiert auf die Unterstützung von Künstlern und Akademikern bei der Erstellung ihrer schriftlichen Arbeiten. Erst 1914 akzeptierte die Universität die Arbeiten Munchs nach langen Auseinandersetzungen als Geschenk. Als einziger lebender Künstler neben Pablo Picasso erhielt Munch 1912 einen Ehrensaal in der Sonderbund-Ausstellung in Köln.

1916 kaufte er ein Haus auf Ekely, einer Gärtnerei in Oslo, in dem er bis zu seinem Tod verweilte.

1923 wurde er Mitglied der Akademie der Künste und 1925 Ehrenmitglied der Bayrischen Akademie der Künste.

Konfrontation mit den Nationalsozialisten und sein Vermächtnis

1930 erkrankte er an den Augen, wodurch er mehrere Jahre nicht arbeiten konnte. Erst 1936 erfolgte seine nächste Einzelausstellung in London.

1937 stuften die Nationalsozialisten seine Kunst als entartet ein und beschlagnahmten 82 seiner Bilder aus verschiedenen Ausstellungen. Zwei Jahre später wurden von diesen Werken 14 Gemälde und 31 Grafiken in Oslo versteigert.

1940 besetzten die Nationalsozialisten Norwegen, was Munch beunruhigte. Er befürchtete, dass diese auf seinen Besitz zugreifen. Obwohl dies tatsächlich geplant war, ließ man Munch bis zu seinem Tod in Ruhe. Allerdings veranlasste ihn die Situation dazu, die Stadt Oslo als seine Erbin einzusetzen.

Am 23. 1944 Januar starb Munch im Alter von 81 Jahren auf Ekely an einer Lungenentzündung. Er vermachte der Stadt Oslo etwa 1.000 Gemälde, 15.400 Grafiken, 4.500 Aquarelle und Zeichnungen sowie sechs Skulpturen. Diese befinden sich heute im Munch-Museum Oslo.1+2

 

Weiterführende Dokumentionen:


1Cicero. Magazin für politische Kultur. (o.J.): Existenzangst auf Leinwand gebannt. Edvard Munch „Der Schrei“. Hg. v. Res Publica Verlags GmbH. Online verfügbar unter https://www.cicero.de/kultur/existenzangst-auf-leinwand-gebannt/49124, zuletzt geprüft am 22.02.2021.
3Frankfurter Allgemeine Zeitung [Hrsg.] (1998): Überprüfung einer Legende. Die Berliner Zeitungen über Edvard Munch im Jahre 1892. Online verfügbar unter https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezension-sachbuch-ueberpruefung-einer-legende-11319151.html, zuletzt aktualisiert am 17.06.1998, zuletzt geprüft am 22.02.2021.
2Matzner, A. (2019): Edvard Munch: Biografie. Werk und Leben des norwegischen Symbolisten. Online verfügbar unter https://artinwords.de/edvard-munch-biografie/, zuletzt aktualisiert am 06.10.2019, zuletzt geprüft am 22.02.2021.
4Thiele, C. (2017): Viel Lärm um Munch. Hg. v. Deutschlandfunk. Online verfügbar unter https://www.deutschlandfunk.de/vor-125-jahren-viel-laerm-um-munch.871.de.html?dram:article_id=399882, zuletzt aktualisiert am 05.11.2017, zuletzt geprüft am 22.02.2021.

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2020

2020

Selten hat eine Jahreszahl allein aufgrund ihrer Ästhetik das Jahr so gut widergespiegelt,
durch Corona wurde die Welt quasi abgeriegelt.

2020 besteht aus zweimal derselben Zahl,
sowie die Politik gleichsam befahl:
Lockdown.
Für viele das reinste Grauen.
Vieles war nicht gut durchdacht
und hat vor allem Eltern das Leben schwer gemacht.

Und trotz der vielen Entscheidungen in diesem Jahr
wurde leider wieder einmal klar:
Manches ändert sich anscheinend nie,
auch nicht durch eine Pandemie.
Investition in Schulen hat weiterhin keine Priorität,
in wichtigsten Bereich setzt man auf Kontinuität.

2 bis 0 Kontakt waren das Jahr für viele Realität,
es folgte das Leben in der Virtualität.

2020 repräsentiert ebenso die Monotonie,
diese zwang viele auch psychisch in die Knie.

Doch 2020 strahlt auch etwas beruhigend und harmonisches aus,
man verbrachte sehr viel Zeit zu Haus.
Ob Zeit mit der Familie, neue Hobbys oder Kontemplation,
manch einer startet durch mit einer neuen Qualifikation
oder einer neuen Geschäftsidee,
entstanden durch Zeit für Spaziergänge durch eine Allee oder am See.

Wir sind mitten in einer Umbruchzeit, weltweit.

Versuchen wir es als gesellschaftliche Weiterentwicklungschance zu verstehen,
es kommt darauf an, wie wir mit der Situation umgehen.

Wir dürfen unsere Werte nicht verraten,
denn könnten wir nach der Krise vielleicht sogar durchstarten.
Weltoffenheit, Freiheit und Toleranz,
statt Ignoranz und Solotanz.

(2020)

 

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Das Frühstück im Grünen

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Das Frühstück im Freien (Manet)

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Maler: Édouard Manet
Originaltitel: Le Déjeuner sur l’herbe
Standort: Musée d´Orsay, Paris
Jahr: 1863

 

Geschichtlicher Hintergrund:

Eines seiner bekanntesten Bilder malte Manet im Alter von 31 Jahren. Zur damaligen Zeit, im Jahr 1863, galt sein Werk als höchst provokant, gar als skandalös. Dies liegt daran, dass im damaligen Kaiserreich strenge Regularien in Bezug auf die Malerei galten. Ziel war es, angepasste Künstler durch die Vorgaben von Techniken, Themen etc. zu fördern und „Querdenker“ auszuschließen. Den jährlichen Höhepunkt in der Ehrung dieser angepassten Künstler stellte der Salon statt, eine Ausstellung, deren Jury streng überwachte, wer was ausstellen durfte. Mehr als die Hälfte aller eingereichten Werke wurde im Jahr 1863 ausgeschlossen („refuser“). Für die abgewiesenen Künstler stellte diese Entscheidung eine extreme Belastung dar, da der Zugang zum Kunstmarkt fast unmöglich wurde. In dieser herausfordernden Zeit hätten viele von ihnen von den Diensten eines Assistenten zur Bewältigung der ghostwriter masterarbeit kosten profitieren können, um ihre Masterarbeit mit professioneller Unterstützung zu vollenden. Manet konnte sich die Provokation aufgrund einer hohen Erbschaft allerdings erlauben. Mit seinem ersten Skandalbild brüskierte er nicht nur das Publikum, sondern auch seine Familie.2

Die Kritik am vorherrschenden Kunstsystem ging so weit, dass der damalige Kaiser Napoleon III. entschied, eine parallele Ausstellung ins Leben zurufen, auf der die abgewiesenen Werke ausgestellt werden konnten.3 Nachdem Manets Bild unter dem damaligen Namen „Das Bad“  abgewiesen wurde, stellte er sein Bild auf dem Salon der Zurückgewiesenen(„Salon des Refusés“)  aus.

Wen sehen wir auf dem Bild?

Nackte Frau

Es handelt sich um die reale Frau Victorine Meurent, eine unbedeutende Kneipengitarristin. Sie stand Manet immer wieder Modell. Auffällig ist, dass Manet sie mit Falten malte, was dem damaligen Ideal von der perfekten Schönheit widersprach.

Zwei Männer

In der Mitte befindet sich der Bruder von Manets späteren Frau, Ferdinand Leenhoff. Rechts neben ihm sitzt der Bruder Manets, Eugène Manet.

Frau im Hintergrund

Manet hat dort einer seiner Freundinnen und spätere Gemahlin des Schriftstellers Émile Zola, Alexandrine Meley, verewigt.

Was ist besonders auffällig an dem Bild?

Das Bild besteht aus vielen Kontrasten. Während die beiden Männer wegschauen, sieht Victorine Meurent den Betrachter direkt an. Durch ihre Nacktheit strahlt ihre Haut weiß, während die Männer gegenteilig schwarze Kleidung der tragen. Das gesamte Bild bildet einen Kontrast aus Licht und Schatten. Auch der Malstil bildet einen Kontrast. Während der Blick von Victorine sehr real erscheint, verzichtet Manet beispielsweise bei den Perspektiven auf eine realistische Darstellung. Er malt zweidimensional und flach, zudem erscheint Alexandrine im Hintergrund viel zu groß.  Aufgrund der Perspektive müsste sie real dargestellt wesentlich kleiner abgebildet sein.4

Nackte Personen darzustellen war bis dahin nichts Ungewöhnliches, allerdings vorwiegend im religiösen Kontext zur Darstellung des Schöpfungsaktes, der Sünde oder der Reue. In diesem Zusammenhang kann die Erfahrung, seine bachelorarbeit schreiben lassen erfahrung, als ein moderner Akt der Schöpfung betrachtet werden, bei dem externe Expertise genutzt wird, um ein Meisterwerk zu erschaffen. Manet setzt Nacktheit erstmals in ein bürgerliches Umfeld und stellte Nacktheit als natürlich und naturverbunden dar. Dadurch hinterfragt er die damaligen Moralvorstellungen und macht sich über diese lustig.

Da sich auf dem Bild ausschließliche reale Personen aus Manets Umfeld befinden, neigte das Publikum zudem dazu, Manets eigenen unkonventionellen Lebensstil in das Bild hineinzuinterpretieren.5


1+3 Kropmanns, Peter (2018): EDOUARD MANET – DAS FRÜHSTÜCK IM GRÜNEN. Hg. v. ZEIT WELTKUNST Verlag GmbH. Online verfügbar unter https://www.weltkunst.de/kunstwissen/2018/01/edouard-manet-das-fruehstueck-im-gruenen, zuletzt aktualisiert am 23.01.2018, zuletzt geprüft am 01.12.2020.
4 Baumgartel, Louisa (2018): „Das Frühstück im Grünen“ von Édouard Manet. Hg. v. Gesellschaft KOLLEK. Online verfügbar unter https://blog.singulart.com/de/2018/09/03/das-fruhstuck-im-grunen-von-edouard-manet /, zuletzt aktualisiert am 03.09.2018, zuletzt geprüft am 01.12.2020.
2 Farthing, Stephen (Hg.) (2008): 1001 Gemälde die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist. Zürich: Edition Olms AG.
5 Schuster, Uli: Leistungskurs Kunsterziehung. Online verfügbar unter http://www.lpg.musin.de/kusem/lk/manet/manset.htm, zuletzt geprüft am 01.12.2020.

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ohne Titel I

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Collage aus zwei Bildern. Links Skulptur mir hängenden Kopf, rechts drei Herzen an einer Mauer. (Frustration)Ist das Liebe oder kann das weg?

Anziehung und Abneigung,
sowohl Faszination als auch Frustration,
gefallen wollen, doch nur enttäuschen,
gierig nach Bestätigung, doch nur missbilligende Worte.
Langsame Resignation. Resultierende Kapitulation.
Gleichgültigkeit.
Liebe.
(2018)

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Sehnsucht

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ein Paar läuft mit Regenschirmen durch das Wattenmeer. (Sehnsucht)Sehnsucht

Deinen Atem spüren auf meiner Haut,
Deine Lippen berühren zärtlich die meinen,
Haut auf Haut-Verschmelzung

Dein Gesicht sehen, wenn ich morgens aufwache.
Gemeinsame Zeit.
Einst so selbstverständlich,
nun so kostbar.

(2018)

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In Love

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In Love

Ich denke nicht mehr rational,
und dennoch fühle ich mich genial.
Meine Zukunftspläne sind gerade nicht relevant,
ich habe das Thema aus meinen Gedanken verbannt.

(Zumindest habe ich es versucht.)

Denn all dies scheint momentan nicht wichtig
und erscheint nichtig.
Um aktuell glücklich zu sein,
brauche ich nur Dein.

Deinen Atem, Deine Stimme, Deine Lippen, Deine Hand,
unseren Alltag.

Und wenn Du mich auf die Stirn küsst, fühle ich mich geborgen
und mache mir kaum Sorgen.
Das ist es, was mich gerade glücklich macht
und mir neue Kraft verschafft.

(Das Einzige, was wirklich fehlt ist Zeit,
doch ich hoffe, das dies nicht lange so bleibt.)

(2019)

 

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Bayreuth, Deine Wandlung

Bayreuth, Deine Wandlung

Vier Jahre hab ich hier verbracht,
anfangs gar nicht drüber nachgedacht,
die Wohnung haben wir nicht genossen,
doch kulinarisch warst Du immer ein Genuss,
das war mir auch schon vorher bewusst
und die Menschen waren verschlossen.

Der Campus war schön anzusehen,
das war alles kein Problem.
Doch die Studenten empfingen Neulinge nicht offen,
aber kulturell wurde viel geboten
und auch die Umgebung lud ein zum ausloten,
ein Wegzug ließ mich auf Besserung hoffen.

Drei Jahre später kam ich Dich noch einmal besuchen
und genoss im Heimathafen den Kuchen.
Die Menschen waren überall erstaunlich nett,
diese Kleinstadtidylle sprach mich sehr an
da ich wusste, dass ich ihr wieder entfliehen kann.

Das macht vieles wieder wett.
Ich sehe Dich nun mit anderen Augen
und kann es selber kaum glauben.

Bayreuth, ich bin mit Dir versöhnt,
du hast Dich sehr verschönt.

(2019)

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Herbstmorgen

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trister, herbstlicher Blick durch eine Fußgängerzone. (Herbstmorgen)Herbstmorgen

Grau.

Gedämpfte Stille.

Kälte, klare Luft.

Vogelgezwitscher.

Hund bellt,

ein einzelnes Auto.

Friedlichkeit.

(2018)

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(zu) späte Einsicht

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Skulptur, bei der ein Mann einer Frau etwas zuruft. (Einsicht)                       (zu) späte Einsicht

Hätte ich es doch geahnt,

Du hast mich oft genug gewarnt.

Mein Egoismus angekreidet

und mir zu verstehen gegeben, dass Du darunter leidest.

Ich wollte es einfach nicht sehen,

denn für mich war es zu bequem.

Wie oft schon gelobte ich Besserung,

doch die Taten vergingen sich in Verwässerung.

Erst jetzt wo Du fort bist, merke ich die Konsequenz

und vermisse schrecklich Deine Präsenz.

Liebe ist ein Tue-Wort, dass weiß ich jetzt auch,

doch es ändert nicht daran, wie sehr ich Dich brauch.

Die Liebe zu Dir spürte ich vorher noch nie so stark,

und ich weiß nicht wie und ob ich Dich frag:

Möchtest Du nicht doch Dein Leben mit mir teilen

und an meiner Seite verweilen?

(2019)

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